Wenn Pfeffer glücklich macht …

Wenn Pfeffer glücklich macht Wenn Pfeffer glücklich macht

Man hört ja immer mal wieder munkeln, schwarzer Pfeffer sei nicht nur ein tolles Gewürz, sondern auch ein prima Aphrodisiakum …
Zu dem Gerücht ob Pfeffer glücklich macht, gibt es eine gute und eine mittelgute Nachricht.

Die mittelgute zuerst

Piperin, der Hauptinhaltsstoff im Pfeffer, regt den Kreislauf an, erwärmt den Körper und stimuliert außerdem die Harnwege. Dass sich das alles auch günstig auf die Libido auswirken sollte, wie manchmal behauptet wird – nun ja, zumindest medizinisch ist das leider nicht belegt. Was allerdings natürlich absolut nichts darüber besagt, dass es einer nicht trotzdem so empfinden kann. Glaube versetzt bekanntlich Berge und die Phantasie ist doch ohnehin der schönste Stimulator…

Nun zur guten Nachricht

Es gibt sie zwar nicht an jeder Ecke und schon gar nicht im Supermarkt, aber es gibt sie tatsächlich: eine spezielle Pfeffersorte, die nicht nur den Kreislauf auf Trab bringt, sondern auch sämtliche sonstige Sinne anregt und sogar in euphorische, geradezu rauschhafte Zustände versetzen kann – nicht unähnlich jenem grünen Gras, welches auf keiner Wiese wächst.

Manche wissen es vermutlich längst: Es geht um den Pflanzenextrakt mit dem schönen Kindernamen „Kava-Kava“. Er wird aus der Pflanze Kava gewonnen, im Lateinischen vornehm Piper methysticum genannt, im Volksmund wie immer etwas offenherziger „Rauschpfeffer“.

Wer schon mal auf Hawaii war oder auf einer der anderen westpazifischen Inseln, wird mit Kava-Kava vielleicht schon mal Bekanntschaft gemacht haben. Dort hat die Pflanze nämlich ihre Heimat, und dort wird sie auch nach wie vor recht ausgiebig genossen. Übrigens nicht, wie man annehmen könnte, heimlich, sondern sogar überaus erlaubt und öffentlich: nämlich immer dann, wenn es aus religiösen, rituellen oder anderen kulturellen Gründen irgendwas zu feiern gibt.

Aber auch sonst ist man auf diesem sonnigen Erdenfleckchen durchaus nicht abgeneigt, der entspannten Feierabendlaune ein bisschen nachzuhelfen. Man könnte sogar sagen: Was bei uns das kühle Bier, ist dort das pfeffrige Teechen Kava-Kava. Jedenfalls wenn man mal davon absieht, dass sein Genuss in der Regel reine Männersache ist und den Frauen sogar verboten. Zumindest früher war das so.

Kava-Kava

Was an Kava-Kava so überaus entspannt und sogar glücklich macht, sind die Inhaltsstoffe Kavain und Methysticin, sogenannte Kavalctone. Sie befinden sich in den Blättern, in der Rinde und in besonders hoher Konzentration in den saftigen, bis zu 10 Kilo schweren Wurzelstöcken. Diese Stoffe wirken anxiolytisch, was bedeutet: Sie mindern Unruhe und Angst und schenken einem stattdessen ein angenehm euphorisches Gefühl, machen gesprächig und heiter. Sie lindern zudem auch körperliche Schmerzen, lösen Muskelverkrampfungen und führen zu einem ruhigen, erholsamen Schlaf. Kurz: Wer Kava-Kava in moderater Dosis genießt, fühlt sich in der Regel rundum wohl – und überdies klar im Kopf.

Zubereitet wird Kava-Kava aus frischen oder getrockneten Blättern als Tee, der gern aus halbierten Kokosnussschalen geschlürft wird. Der Geschmack ist wie beim verwandten schwarzen Pfeffer leicht scharf. Je nach Gusto bzw. Intention wird auch der fein zerriebene Wurzelstock dazugegeben. Die ganz Hartgesottenen mixen sich einen Sud, der erst mal zwei Wochen gären muss, da er Hochprozentiges, meist Wodka, enthält. Manchmal werden die Pflanzen auch einfach gekaut.

P.S.: Wer jetzt Lust bekommen hat, sich auch mal so ein Teechen der etwas anderen Art aufzugießen, dem sei empfohlen, sich vorher sicherheitshalber über die möglichen Nebenwirkungen zu informieren. Besser ist besser. So ganz harmlos scheint das Zeugs jedenfalls nicht zu sein.

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