Tasmanischer Bergpfeffer – Bestes scharfes Vergnügen

Tasmanischer Bergpfeffer

Meine erste wundersame Begegnung mit Tasmanischer Bergpfeffer, den getrockneten Beeren aus dem australischen Busch war in einer Bar in Zürich. Ich hatte eine exklusive Degustation mit einem Schweizer Pfeffer-Aficionado, der mir den Pfeffer als etwas ganz besonders Feines anpries. Und dabei freundlich schelmisch schaute, fast so als ginge es um eine Geldanlage und nicht um einen Pfeffer.

Wie schmeckt Tasmanischer Bergpfeffer?

Tatsächlich ist der Geschmack dieses “falschen” Pfeffers (er gehört botanisch zur Familie der Winteraceae) höchst ungewöhnlich. Die Beeren, die in Farbe und Größe an schwarzen Pfeffer erinnern schmecken im ersten Moment etwas süßlich und sehr stark nach Beeren aller Art – Cassis, Wacholder, Lorbeer. Dieser Fruchtigkeit folgt eine Schärfe, die ungleich dem schwarzen Pfeffer eine beißende Schärfe ist. Zudem hinterläßt der Pfeffer im Mund ein eigenartiges Gefühl von leichter Taubheit, ähnlich wie beim Sichuanpfeffer.

Das scharfe Prinzip des tasmanischen Bergpfeffers ist Polygodial, eine Sesquiterpene-Verbindung. Diese Verbindung kommt auch in großer Menge im Wasserpfeffer und in Spuren in der Parakresse vor. Dabei ist auch der enthaltene Stoff Safrol aromagebend. Dieser ist auch in Gewürzen wie Zimt, Muskat oder Lorbeer für einen wohlig warmen Geschmack verantwortlich.

Tasmanischer Bergpfeffer

Die Tasmanischer Bergpfeffer Pflanze ist eine zwei bis fünf Meter hoher Strauch mit immergrünen roten Zweigen. Die Blüten wachsen dicht gedrängt, die Früchte werden rot bis schwarz bei Vollreife. Die Tasmannia lanceolata besiedelt vor allem den australischen Bundesstaat Tasmanien, daneben auch Victoria und New South Wales. Der Gattungsname Tasmannia verweist auf das Vorkommen in Tasmanien, das wiederum nach dem holländischen Entdecker Abel Tasman (1603 –1659) benannt ist. Der Artname lanceolata bedeutet lanzenförmig und bezieht sich auf die Blattform. Das zugrundeliegende lateinische Substantiv ist lancea Lanze.

Auf der Suche nach einheimischen Nahrungsmitteln gewannen die Australier den Pfeffer zu schätzen, der lange vorher nur in der Küche der Aborigines bekannt war. Seit einiger Zeit lieben europäische Köche den Pfeffer und nutzen ihn für diverse Gerichte, zum Beispiel:

Hirschbraten mit Tasmanischer Bergpfeffer

1 Nuß aus der Hirschkeule mit 4 Speckstreifen spicken. Salzen, pfeffern und mit 2 trockenen Lorbeerblättern und 5 zerdrückten Tasmanischen Beeren einreiben. 3 Scheiben Dörrfleisch in 1 EL Öl anbraten und herausnehmen. Den Hirschbraten rundum anbraten. 2 gehackte Zwiebeln, 2 Suppengrün, bestehend aus Lauch, Karotten und Sellerie, 3 Lorbeerblätter, 4 Tasmanische Beeren, 2 Nelken und 3 EL Tomatenmark dazugeben und mit Glas Cognac und 1/2 l Wasser ablöschen. Zugedeckt im Ofen 90 Min. schmoren. Den Braten herausnehmen. Den Bratensatz mit 100ml Sahne aufkochen und durch ein Sieb gießen. Mit Salz, schwarzem Pfeffer, 3 zerdrückten Tasmanischen Beeren und 3 cl Gin abschmecken. Den Braten aufschneiden und in der Sauce warmhalten. Mit Semmel- oder Kartoffelknödel servieren.

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